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© Magne Langåker
Sunnhordland ist ein Zentrum der Wikingergeschichte. Auf den Inseln und auf dem Festland zwischen Ryvarden, dem Gletscher Folgefonna und Reksteren gibt es aus dieser Zeit viele Spuren und Erinnerungen. Moster, Fitjar, Njardarlog, Etne und Sveio – dies alles sind Ortsnamen, die auf einen großen Einfluss der Wikinger zurückgehen.
In diesem Artikel bekommen Sie einen kleinen Einblick in Orte, die zu besuchen sich lohnt, und in Ereignisse aus der Wikingerzeit. Es sind Empfehlungen für alle, die sich für diese Epoche der norwegischen Geschichte interessieren.
Moster in der Gemeinde Bømlo war in vormittelalterlicher Zeit Ort großer historischer Ereignisse. Nicht weit entfernt von den beiden Brücken und der Kreuzung , an der man von der E 39 nach Bømlo abbiegt, liegt dieser hübsche kleine Ort mit seinem Hafen, der schon vor mehr als eintausend Jahren sehr wichtig war. Hierher kommen Pilger und Besucher, um die Kirche Mostrakyrkja zu besuchen, die Ende des 11. Jahrhunderts aus Speckstein und Marmor aus der Umgebung erbaut wurde.
Gleich daneben liegt Moster Amfi, ein modernes Amphitheater, das in einer ehemaligen Marmorgrube nach dem Vorbild eines griechischen Amphitheaters erbaut wurde.
Moster Amfi © Nils Tore Sele
Der Grund für die Entstehung beider Bauwerke geht auf die Schilderungen von Snorri Sturluson zurück, der in der Heimskringla schrieb, dass Olav Tryggvason zunächst Moster anlief, als er im Jahre 995 aus Russland nach Norwegen zurückkehrte, um seinen Anspruch auf den norwegischen Thron geltend zu machen. In Moster tat er seine Absicht kund, riss den heidnischen Tempel nieder und zwang die Menschen, sich von der nordischen Mythologie ab und sich dem christlichen Glauben zuzuwenden. Wo der Tempel stand, ließ er eine Holzkirche erbauen und ernannte den brutalen irischen Pfarrer Tangbrand zum Kirchenvorsteher. Im Jahre 997 kehrte Olav Tryggvason zurück, um die weiterhin dem heidnischen Glauben anhängenden Bewohner von Moster mit harter Hand zu bekehren. Die Menschen hatten Reden an den König vorbereitet, in denen sie ihr Recht zur Ausübung ihres alten Glaubens einforderten, doch in der Begegnung mit dem König verschlug es ihnen die Sprache, und sie wurden mit Spott überschüttet. Dennoch lauschte der König den Klagen der Menschen über die Brutalität des irrsinnigen Tangbrand, und Olav verwies ihn des Landes und weiter nach Island. Die heutige Mostrakyrkja steht an dem Ort, an dem Olav Tryggvason 995 eine Holzkirche erbauen ließ, und es heißt, dass dies das älteste Gotteshaus in Norwegen ist.
Im Jahre 1024 kam ein neuer Wikingerkönig nach Moster. Es war Olav der Heilige, der zusammen mit Bischof Grimkjell dem Mostra-Thing beiwohnte, um ein christliches Gericht einzuberufen.
Das historische Schauspiel Mostraspelet baut auf diesen zentralen Ereignissen aus der norwegischen Geschichte auf, die im ersten norwegischen Rechtsbuch, dem Gulatingslova, und in der Heimskringla von Snorri Sturluson beschrieben werden. Im Jahr 2016 fand zum ersten mal die Mostraspeletinszenierung I slik ei natt (In solch einer Nacht) statt.
© Magne Langåker
Bereits rund 100 Jahre vor diesen Ereignissen hatte eine junge Frau dafür gesorgt, dass der Name Moster in die norwegische Geschichte einging. Im Jahre 917 wurde das junge Mostra-Mädchen Tora Mostrastong schwanger, und der Vater des Kindes war der 70-jährige Harald ’Schönhaar’ Hårfagre, der auf dem Könighof im Dorf übernachtet hatte. Der König kümmerte sich um den Jungen und um Tora, nannte den Jungen Håkon und ließ beide bei sich wohnen, obwohl Tora als Frille, eine Art Mätresse, galt. Als Teenager wurde Håkon zu König Adalstein nach England geschickt, wo er aufwuchs und eine Ausbildung bekam. Als König von 933 bis 961 versuchte er vergeblich, Norwegen zu christianisieren, doch zumindest gelang ihm die Einführung der Leidang-Ordnung, der verpflichtetenden Seerüstung der Bauern einer Region für ihren König.
In Moster steht eine Statue von Tora zur Erinnerung an das Moster-Mädchen, das die Mutter von einem der großen norwegischen Wikingerkönige war.
Im Norden der Insel Stord liegt Fitjar, eine flache und furchtbare landwirtschaftliche Gemeinde zwischen der Nordsee und dem Höhenzug Fitjarfjellet. Håkon Adalsteinsfostre (der Gute) starb 961 auf Håkonshella, wo er auch geboren wurde, nachdem ihm bei einer Seeschlacht gegen die Söhne des Eirik eine tödliche Verletzung zugefügt wurde. Die Legende berichtet, dass sein Goldhelm bei dieser Schlacht über Bord fiel. In Fitjar steht die Statue von Håkon im Håkonarpark, und regelmäßigi wird das historische Schauspiel Håkonarspelet zur Erinnerung an die Geschichte dieses Königs hier aufgeführt.
Tysnes ist die alte Götterinsel von Sunnhordland. Ab man mit der Fähre in Hodnanes oder Våge anlegt oder mit dem Auto über die Lukksund-Brücke fährt – man spürt eine gewisse Ehrfurcht, wenn man auf Tysnes ankommt. Auf dieser saftig-grünen Insel schlängeln sich die Straßen durch die Landschaften, und im Frühling ist eine Autofahrt, sobald man den Hauptort der Gemeinde Våge verlassen hat, ein nostalgischer Ausflug durch alte Hofsiedlungen, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Der altnordische Name für Tysnes, der erst mit der Reformation verschwand, lautete Njardarlog (Njords Insel). Überall auf der Insel gibt es Namen, die auf einen vorchristlichen Kult hinweisen. In Årbakkavollen bei Onarheim steht eine Reihe von Bautasteinen aus der frühen Eisenzeit, die dies bezeugen. In altnordischer Zeit war Onarheim einer der wichtigsten Rechts- und Thingstätten in Westnorwegen, und im Mittelalter war die Olavsgilde in Onarheim ein Mittelpunkt im kulturellen Leben von Hordaland.
Etne ist der Heimatort des mächtigen Erling Skakke Ormsson und von König Magnus Erlingsson. Erling Skakke wohnte auf dem Hof Stødle in Etne, befand sich jedoch Mitte des 12. Jahrhunderts auf einem Kreuzzug in den Mittelmeerländern. Den Namen Skakke (=schief) bekam er, nachdem er auf Sizilien einen Schwertschlag einstecken musste, der dazu führte, dass die eine Seite des Halses etwas kürzer als die andere war. Skakke war mit der Tochter von Sigurd Jorsalfar verheiratet, und sie bekamen den Sohn Magnus, der im Jahre 1161 bereits als Fünfjähriger zum König gekrönt wurde. Im Jahre 1184 geriet König Magnus bei Fimreite in ein Gefecht mit Sverre Sigurdsson, und Magnus fiel zusammen mit 2000 seiner Männer. Die Kirche von Stødle wurde etwa im Jahre 1160 erbaut; sie soll, als Erling Skakke auf Stødle residierte, seine Hauskapelle gewesen sein. Unter Erling Skakke wurde in den Jahren 1163-1164 auch das Kloster Halsnøy erbaut.
Sveio ist der Heimatort des bekannten Wikingers Rabenschwarm. Floke Vilgjerdsson bekam den Beinamen Rabenschwarm, als er auf seiner Fahrt über das Meer nach Island in den Jahren 869/870 drei Raben als Wegweiser nutzte. Er entschied sich für diese Reise, weil er sich nicht dem König Harald ’Schönhaar’ Hårfagre unterwerfen wollte, der zu dieser Zeit immer mehr Macht über seine Untertanen, Grund und Boden für sich beanspruchte. Bevor Rabenschwarm in Richtung der menschenleeren Insel aufbrach ,der er später den Namen Insel gab, errichtete er eine Landmarke an der Stelle, an der heute der Leuchtturm Ryvarden fyr steht. Dem altisländischen ’Landnahmebuch’ zufolge ist Rabenschwarm der erste, der sich endgültig auf Island niederließ. Auf dem Hof Straumen an der Einfahrt zum Viksefjord steht einer der Bautasteine, die Rabenschwarm den heidnischen Göttern zu Ehren errichtete, bevor er und seine Mannen zu dem neuen Land im Nordatlantik aufbrachen.
Ænes in der Gemeinde Kvinnherad liegt am Fuße des ungewöhnlich schönen Tals Enesdalen, durch das sich der Fluss in ruhigen Meandern Richtung Nordsee schlängelt. Die kleine Steinkirche von 1190 ist unbedingt einen Besuch wert, und das anschließende Tal in Richtung des Gletschers Folgefonna ist für jeden Wanderer ein wahres Abenteuer. Hier drinnen herrschte im 16. Jahrhundert eines der mächtigen Adelsgeschlechter in Sunnhordland und Norwegen, das Ænes-Geschlecht. Stammvater soll Gaut von Ænes gewesen sein, einer der betrauten Steuereintreiber von Magnus Erlingsson in der Mitte des 12. Jahrhunderts.
Weitere interessante Informationen über die Wikingerzeit bekommen Sie bei einem Besuch im Geschichtszentrum Nordvegen in Avaldsnes bei Haugesund.
In den Tourismusbüros vor Ort erhalten Sie gute und nützliche Informationen.
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